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© 2007 Heimatverein Geneicken-Bonnenbroich

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Straßennamen kommen und gehen, wie die unten aufgelisteten Straßen unserer beiden Ortsteile bekunden. Im Volksmund erhielten jedoch manche Bereiche spezielle, nach aktuellen weltpolitischen Ereignissen benannte Bezeichnungen. Dies geschah, so berichtete die Rheinische Post vom 9. Januar 1951  bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts und mancher Begriff ist dem ein oder anderen älteren Bürger noch in Erinnerung.

Als zu Anfang des 20. Jahrhunderts in Südafrika die Buren gegen die Engländer kämpften (1899-1902), wurden in unserer Honschaft auf der Eintrachtstraße Häuser der Rheydter Aktienbaugesellschaft errichtet. Weil beide Ereignisse - Krieg und Neubau - zeitlich zusammenfielen, bekamen sie vom Volksmund den Namen "Transvaal". Einige Jahre später hielt die erste Marokko-Krise (1905/06) die Welt in Atem. Zur gleichen Zeit baute man in Rheydt am Loosweg wieder einen Häuserblock. Man nannte ihn - was lag näher - "Marokko". An der Friedensstraße enstand bald darauf ein Bau, dem man den Namen "Peking" gab, weil es damals in China kriselte. Lange blieb diese Sitte der Namensgebung in der Bevölkerung lebendig. Anfang der 50er Jahre entstanden an der Dohler sowie an der Scheulenstraße neue Häuser. Auch hier lag die Bezeichnung angesichts einer neuerlichen weltpolitischen Krise auf der Hand, nämlich "Korea". Da es sich allerdings um zwei verschiedene Blocks handelte, bekamen die Häuserblocks die Bezeichnungen "Nordkorea" und "Südkorea". Wer aber nun zu "Nord" und wer zu "Süd" gehörte, wusste anscheinend damals auch niemand zu sagen.

 

Alfredstraße: 1934-heute

 

Am Wefershof: 1930 -heute (anfangs zunächst in der Schreibweise „Wevershof“, die bis in die 60er Jahre z.T. noch verwendet wird, hieß bis 1929/30 Hofstraße, mindestens seit 1911)

 

An den 12 Morgen: 1934-heute (früher verlief in diesem Bereich der „Bungt Weg“ (1895, war lange unbebaut)

 

Askanierstraße: md. 1992-heute

 

Beckersstraße: 1880-heute (ab 1901/02: Beckersstraße), erinnert an den früheren, 1545 genannten Beckershof (1475 Derich Beckers Gut), 1880 Beckersweg und Beckerssträßchen. Als Straße ausgebaut seit 1897.

 

Bendheckerstraße: 1890-heute, benannt nach dem alten Flurnamen „auf der Bendhecke“ (Bend = gepflegte Wiese), zur Honschaft gehören die Hausnummern 71-höher und 66-höher.

 

Bonnenbroich: bis 1904 Bezeichnung für die Häuser in der Honschaft Bonnenbroich bzw. Bonnenbroicher Dorfstraße  (u.a. heutige Ritterstraße).

 

Bonnenbroicher Straße : 1904-heute, seit 1904 so benannt, doch kommt der Name auch schon 1867 vor, sie war früher ein Teil des „Bonnenbroicher Kirchweg“, weil er von Bonnenbroich zur gemeinsamen Kirche aller Honschaften auf den Markt führt. Kommt wohl von einem Flurnamen = Bühne, 1475 wird bereits ein „Gort (Gerd) auff den Bonen“ erwähnt. 1930 wird die Turmstraße weiterer Bestandteil der Bonnenbroicher Straße

 

Breite Straße: 1914-heute (1904-1913 Breiteweg / Breite Weg (1904-1908 nur ein Haus. Davor jedoch nicht wie von einigen angenomen der Sieperweg, der er vom Markt nach dem Sieperhof führte, der schon 1475 erwähnt wird und zwischen Breite Straße und der Landwehr rechts von der Verlängerung der Gartenstraße lag. 1935-1945 während der Zeit des Nationalsozialismus in Ludwig-Knickmann-Straße umbenannt, zur Honschaft gehören die Hausnummern 107-höher und 104-höher)

 

Bruchstraße: md. 1913-1920 (1913, unbebaut, nicht identisch mit der heutigen Bruchstraße)

 

Bunsenstraße: 1916-heute, benannt nach dem Chemiker Robert Wilhelm Bunsen 1811-1899)

 

Dohler Straße: 1883-heute, hieß früher von der ehemaligen Stadtgrenze bis zur Wiesenstraße (Memelstraße) Dohler Weg, Dohler Straße spätestens 1894

 

Druckerstraße: md. 1960-heute

 

Düsseldorfer Straße: (spätestens 1890-1929/30: Neußer Straße, Bau der Chaussee von Rheydt nach Neuß von 1839-1841, ab 1930 Düsseldorfer Straße)

 

Eichenstraße: 1904-heute (früher Ritterweg und hinterer Teil der damaligen Bruchstraße)

 

Eintrachtstraße: 1900-heute (im Jahre 1900 angelegt, eventuell 1894 schon geplant?)

 

Elchenbroich: 1895 (lediglich als Ort bezeichnet)

 

Färberstraße: 1922-heute (1922 angelegt und benannt nach der damals dort bestehenden Färberei der Firma Bettmann, alle Häuser gehören 1925 entweder der Rheydter Aktienbaugesellschaft, 22-60, oder der Stadt Rheydt, 62-74, es gibt zu dem Zeitpunkt nur gerade Nummern, zur Honschaft selber gehören heute nur die ungeraden Hausnummern ab 1-höher)

 

Frankenstraße: md. 1964-heute

 

Franziskusstraße: md. 1956-heute

 

Freiligrathstraße: 1930-heute (anfangs ein Teil des Giesenkirchener Weges, danach 1909-1929/30 Lessingstraße, anfangs 1911 nur ein Haus, 1925 zwei Häuser, benannt nach Ferdinand Freiligrath, der von 1810-1876 lebte)

 

Friedensstraße: 1885/1904-heute (frühere Verlängerung der Dorfbroicher Straße, wurde 1885 von dieser abgetrennt und auf Wunsch der Anwohner Friedensstraße genannt [1898 gibt das Adressbuch an, dass die Nummern „Dorfbroich 31-83“ die Friedensstraße bilden, der Teil von Hoster [Hoster Dorfstraße] wird jedoch erst ab 1904 Friedensstraße, zur Honschaft gehören die Hausnummern 71-höher und 66-höher)

 

Geneickener Straße: 1904-heute (davor Geneickener Dorfstraße bzw. Geneicken, letzteres bezeichnete aber alle Häuser in der Honschaft Geneicken, früher auch Eicken = Eichen)

 

Giesenkirchener Weg: 1901/02-heute (1901/02-1911 noch unbebaut, um 1913 erstes und lange einziges Haus, war anfangs auch heutige Freiligrathstraße)

 

Görespfad: 1895 erstmals im Adressbuch genannt, später Goerespfad geschrieben, ein Teil wurde 1975 Bestandteil der Ritterstraße, der Name war seither höchstens noch als Lagebezeichnung, z.B. für einen Baugebiet an der Merowingerstraße in Gebrauch

 

Habsburgerstraße:  md. 1992-heute

 

Heppendorfstraße: 1895-heute (Loospfad bis ca. 1908, ab spätestens 1911-1975 Loosweg, ausgebaut 1906, erinnerte an den alten, 1545 erwähnten  Loufshof)

 

Hermann-Löns-Straße: (1904-1929/30 Schillerstraße, ab 1930 Hermann-Löns-Straße (sollte im ersten Entwurf nur Lönsstraße heißen, Schillerstraße wurde 1904 auf Ersuchen der Anwohner zu Ehren des Dichters benannt)

 

Hoher Weg:  md. 1920-1960 (bis md. 1956 unbebaut, 1965 nicht mehr im Straßenverzeichnis des Adressbuchs genannt, vermutlich so benannt, weil dieser Weg zum Rheydter Schloss führte, heute Teil der bis zur Stadtgrenze verlängerten Ritterstraße)

 

Hoster:  bis 1901 od. 1904, Bezeichnung aller Häuser im „Dorf Hoster“, daher auch Hoster Dorfstraße (später dann Teil der Friedensstraße, Hoster = alte Flurbezeichnung)

 

Hosterweg: 1890-heute (wohl schon vor 1880)

 

Hürenhof:   md. 1925-1969 (ein früher vom Rheydter Schloss bewirtschafteter Hof, der schon 1545 erwähnt wird, 1895 lediglich als „Hühren“ bezeichnet)

 

Hüttenstraße: 1904-heute (1904 von der damaligen Bruchstraße abgetrennt, führt durch die alte Flur „am Bonnenbroich in der Hütten“ [in der Hütten = in der Ecke]. Es ist der östlichste Zipfel des Gebietes vom alten, schon 1475 erwähnten Sieperhof

 

Im Winkel: 1934-heute

 

Johannes-Heck-Straße: 1903-heute (Rosenstraße 1903-1975, davor „zwischen den Gärten“, auf Wunsch der Einwohner von Geneicken 1903 in Rosenstraße umbenannt [1903-1913 unbebaut, 1920 nur ein Haus – Nr. 1, 1925 nur zwei Häuser – Nr. 1 + 43)

 

Karolingerstraße: 1975-heute (bis zur Städtezusammenlegung am 1.1.1975 md. seit 1964 Staufenstraße)

 

Köhlersfahrt: 1904-heute

 

Lindenweg: 1895 (später Teil der Bonnenbroicher Straße, seit 1901 als Straße angelegt, ist ein Teil des früheren „Linder- oder Haus Kuhlerweges“, der 1880 über die Bahn nach Geneicken und Bonnenbroich führte. An dem Weg über die Bahn standen die beiden großen Gehöfte „Haus Linde“ und „Haus Kuhle“)

 

Maarplatz: (1896-1929/30 Kaiserplatz, seit 1896 an der Stelle, wo früher das Maar lag, heute Maarplatz. In alten Zeiten ein „Maar“, ein Dorfteich, der in der Sage eine Rolle spielte, da darin die böse Frau Herk hauste, eine Art unter Wasser lebender Loreley, die mit Harfengesang die Kinder zu sich lockte. RP 16.05.1950)

 

Maarstraße: 1895-heute (1898 bilden laut Adressbuch die Nummern Geneicken 115 bis 167 die Maarstraße, 1895 bereits in der Übersichtskarte angegeben, spätestens 1896 so bezeichnet. Führt zum Maarplatz [ehemaliger Kaiserplatz] in Geneicken, an dessen Stelle sich in früheren Zeiten ein Maar befand)

 

Memelstraße: 1930-heute (war vorher ein Großteil der Wiesenstraße 1904-1929/30, 1945 wurde im Rheydter Arbeitsausschuss vorgeschlagen, die Straße in Rudolf-Breitscheid-Straße umzubenennen, dies geschah jedoch nicht)

 

Merowingerstraße:  md. 1969-heute

 

Mollsbaumweg: 1895-heute (md. 1895-1901/02 Mollshütte, erinnert an den früheren, 1545 erwähnten „Mollshof“)

 

Olefstraße: 1930-heute (war bis 1929/30 Humboldtstraße, 1945 wurde im Rheydter Arbeitsausschuss vorgeschlagen, die Straße in Ernst-Thälmann-Straße umzubenennen, dies geschah jedoch nicht)

 

Pferdmengesstraße: md. 1969-heute (1969 noch unbebaut)

 

Ritterstraße: 1904-heute (früher in ihrem bebauten Bereich Bonnenbroicher Dorfstraße, andere Teile gehörten bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Goerespfad bzw. zum Hoher Weg)

 

Salierstraße: 1948-heute (zuvor ab 1929/30 Richthofenstraße, früher Teil der Wiesenstraße, 1945 wurde im Rheydter Arbeitsausschuss vorgeschlagen, die Straße in Kantstraße umzubenennen, diese geschah jedoch nicht)

 

Schwalmstraße: 1933-heute (von 1930-1933 Erftstraße, zuvor Siemensstraße, zur Honschaft gehören heute die Hausnummern 1-293 und 2-304)

 

Sieperweg: 1895-1920-1925 (unbebaut?, nördlich des Siepweges bestand ein Landwehrgraben Richtung M.Gladbach)

 

Scheulenstraße: 1904-heute (davor und auch 1920 [irrtümlich im Adressbuch?] nochmals Scheulensträßchen, bzw. Scheulenweg)

 

Schlossstraße: md. 1882-heute (so benannt, weil sie von Geneicken zum Schloss führt. Der Ausbau beginnt 1882, doch ist der Name schon vorher vorhanden)

 

Schmitzweg: 1904-heute (1904: nur drei Häuser, 1908: nur zwei Häuser, ein Schmitzsträßchen führte 1880 nach der Maar in Geneicken)

 

Sonnenstraße: 1904-heute (vorher Nothweg (um 1825) und Sonnengasse, 1895 bereits in der Übersichtskarte)

 

Stockholtweg: md. 1898-heute (wohl alter Flurname, 1898: Nummern Scheuburg 160, 162 und 169 bilden den Stockholtweg, zur Honschaft gehören heute die Hausnummern 2-28)

 

Turmstraße: 1904-1929/30 (benannt 1904 nach dem Steigerturm am Eingang der Straße von der Ritterstraße aus, war davor ein Teil des Bonnenbroicher Kirchweges, heute Teil der Bonnenbroicher Straße)

 

Viehweg: 1895-md. 1964 (an der Schlossmühle vorbei, heute zum Teil Pferdmengesstraße)

 

Welfenstraße: md. 1964-heute

 

Wittelsbacher Straße: md. 1992-heute