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© 2007 Heimatverein Geneicken-Bonnenbroich

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Am 1. Februar 1870 fuhr der erste Zug die Strecke von Gladbach über Rheydt-Geneicken nach Odenkirchen. Viele Jahre existierte dabei in Geneicken ein Güterbahnhof. Er war gleichzeitig ein Zeichen für den gewaltigen Güterumschlag in Industrie und Handel. So gab es und gibt es auch heute noch Anschlussgleise verschiedener Werke an das damalige Streckennetz der Reichsbahn zwischen Odenkirchen, Geneicken und M.Gladbach. Zum Ende des 19. Jahrhunderts trägt der Bahnhof noch nach der ursprünglichen Betreibergesellschaft den Namen „Bergisch-Märkischer Bahnhof Geneicken“ auf einer Stadtkarte. Als Vorsteher des Bahnhofes fungiert um die Wende zum 20. Jahrhundert Johann Ackers, dem dann bereits vor dem ersten Weltkrieg Wilhelm Thias in dieser Funktion folgt. Unter seiner Vorsteherzeit sind im Jahre 1920 alleine elf Personen in den unterschiedlichsten Aufgaben am Geneickener Bahnhof beschäftigt.  Im Jahr der Weltwirtschaftskrise wird ein Herr Heymanns als Bahnhof-Inspektor genannt, in den fünfziger und sechziger Jahren der jungen Bundesrepublik leitet den Verkehr und Betrieb in Geneicken der Bundesbahninspektor Meisen. Für die Reichsbahnlinie M.Gladbach-Jülich-Aachen ist der Bahnhof Rheydt-Geneicken in den 20er Jahren Station, gleichzeitig erfüllt der Bahnhof in dieser Zeit seine Funktion als Verschiebebahnhof..wpb05cd3a2_0f.jpg

 

Während des zweiten Weltkrieges erlitt auch der Bahnhof Schäden, jedoch nicht in dem extremen Maße wie der Rheydter Hauptbahnhof. Dennoch berichtet die Rheinische Post in ihrer Ausgabe vom 10. Oktober 1950 von einem „trostlosen Anblick“, welchen der Bahnhof bietet. Gleichwohl herrscht gerade 1950 praktisch „Hochbetrieb“ am Geneickener Bahnhof, da zu dieser Zeit noch nicht alle Gleisstrecken wieder hergestellt sind. Nach dem Fahrplan halten 1950 täglich 43 Züge am Bahnhof, mit den Güter- und Fernzügen befahren jeden Tag rund 80 Züge die Strecke. Hierbei kommt in den Nachkriegsjahren zu einigen Unfällen an der Strecke, die zwischen Mönchengladbach und Odenkirchen allein elf beschrankte Bahnübergänge hat. Da gleichzeitig auch in den Jahren nach der Währungsreform der LKW-Verkehr auf den noch nicht ausgebauten Straßen zunahm, waren Unfälle an den Übergängen vorprogrammiert.

 

Bereits vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges war an die Aufhebung der Bahnstrecke entlang des Geneickener Bahnhofs gedacht worden. Die damalige Reichsbahndirektion hatte hierzu bereits ihre Zustimmung gegeben, jedoch verzichtete man wohl aus strategischen Gründen auf eine Stilllegung. Ebenfalls kurz nach Kriegsende stand erneut das Schicksal der Bahnstrecke auf der Tagesordnung. Allerdings blieb eine Aufhebung des Geneickener Bahnhofs, insbesondere in Hinblick auf den Güterverkehr, der die nahe liegenden Großbetriebe mit dem Streckennetz verband, vorerst aus. Wenige Jahrzehnte später hatte sich jedoch der Güterverkehr immer mehr auf die Straße verlagert. Im Jahre 1985 kam dann nach 115 Jahren das endgültige Ende für den Bahnbetrieb in Geneicken. Der Bahnhof als denkmalgeschütztes Gebäude an der früheren Kirchstraße und heutigen Otto-Saffran-Straße begann einen Dornröschenschlaf, der einem schleichenden Verfall gleich kam. 1988 kaufte die Stadt Mönchengladbach von der Bundesbahn das Gebäude mit der Absicht, den Bahnhof als Begegnungsstätte für den Stadtbezirk zu nutzen. Fehlende finanzielle Mittel machten zunächst eine schnelle Renovierung unmöglich. Schließlich fand sich ein Investor, der den Bahnhof kaufte und renovierte. Eine Gaststätte wurde eingerichtet sowie Versammlungsräume geschaffen, die in den ersten Jahren noch die Stadt vermietete.